Musikalischer Themenabend über das Schicksal Geflüchteter
Mit dem Projektchor der TSV Auerbach verlieh der Chorleiter Wolfgang Vetter bei einem musikalischen Themenabend Menschen eine Stimme, die alles hinter sich lassen mussten und ihr Leben für die Hoffnung auf eine bessere Zukunft riskierten.
„Zuhause – Haben, Verlieren, Finden“ lautete der Titel der Veranstaltung, die am Sonntag, 17. März 2024, in der Halle A der TSV Auerbach autobiografisch die Geschichten von drei Geflüchteten aus drei Generationen – 1946, 1973 und 2015 – miteinander verband. Für Wolfgang Vetter und das aus 15 Mitgliedern bestehende Ensemble ist der Themenabend ein innovativer Ansatz zur Demokratieförderung und soll zur Extremismusprävention beitragen. „Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen ein Verständnis für die Fluchtsituation der Betroffenen bekommen“, so Vetter. Flucht vor Hunger, Verfolgung oder Kriegen könne jeden in jeder Epoche treffen.
Das Publikum erfuhr an jenem Abend die Geschichte einer heute 92 Jahre alten Sudetendeutschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Südhessen flüchtete, sowie eines Mädchens aus Siebenbürgen, die mit ihrer Familie in den Siebzigern vor dem Kommunismus floh. Der Chor griff außerdem die schrecklichen Erlebnisse eines Syrers auf, der auf der Flucht vor dem Krieg sein Heimatland verließ und unfassbares Grauen erlebte.
Begleitet wurde der Projektchor von Benedikt Fox am Klavier. Wolfgang Vetter hat für das Konzert Texte von Wilhelm Müller und anderen Autoren neu vertont. Trotz der Schwere des Themas versprach der Abend ein „versöhnliches Ende“.
Kreativwerkstatt des Caritaszentrums Franziskushaus
Der eigenen Kreativität gemeinsam mit anderen Raum zur Entfaltung bieten: Das ist in der Kreativwerkstatt des Caritaszentrums Franziskushaus möglich. Das niederschwellige Angebot im Gemeinde-Psychiatrischen Zentrum Bergstraße-Ried in Bensheim steht erkrankten sowie nicht-erkrankten Interessierten offen. Luisa Götzinger, stellvertretende Leiterin des Caritaszentrums und Leiterin des Gemeinde-Psychiatrischen Zentrums, freute sich über die Zuwendung durch die Bürgerstiftung. „Die Kreativwerkstatt wird sehr gut angenommen. Um möglichst wenig Teilhabe-Hindernisse zu schaffen, beläuft sich die Teilnahmegebühr pro Kurstermin auf lediglich fünf Euro. Spenden sind daher immer willkommen.“
Das Zentrum gehört zum Franziskushaus. Betreut werden hier 60 Klientinnen und Klienten. Im Intensiv Betreuten Wohnen stehen 14 Plätze zur Verfügung für Erwachsene mit einer chronischen psychischen Erkrankung.
Die Kreativwerkstatt ist aus dem zweitätigen Workshop „Mach mal Kunst“ entstanden, den die Vitos-Tagesklinik gemeinsam mit dem Caritaszentrum über viele Jahre ausgerichtet hat. Unter der Leitung von Ergotherapeutin Imke Reichard werden jährlich zehn Termine mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten. Gearbeitet wird dabei mit verschiedenen Materialien wie Speckstein, Ton, Holz oder Papier. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf acht begrenzt. „Woher die Menschen kommen, ob es Patienten der Tagesklinik sind oder von außerhalb, spielt keine Rolle. Es geht darum, einen Rahmen zu geben, um gemeinsam kreativ tätig zu sein“, erläuterte Imke Reichard.
Video-Wettbewerb zum Thema Europa
Die Bürgerstiftung Bensheim unterstützte mit einem Preisgeld in Höhe von 200 Euro die Schülervertretung am Goethe-Gymnasium. Die SV hatte erfolgreich an einem Video-Wettbewerb zum Thema Europa im Vorfeld der Europawahl teilgenommen. Organisiert hatte den Contest die Kreisschülervertretung gemeinsam mit der Kampagne „More in 24“ – einer Initiative, die in zwölf EU-Ländern im Auftrag des Europäischen Rats durchgeführt wird.
Ziele der Kampagne und letztlich auch des Wettbewerbs waren die politische Bildung und Partizipation junger Menschen. Schülerinnen und Schüler waren dazu aufgerufen, kreative Videos zu produzieren, in denen sie in maximal zwei Minuten ihre Gedanken, Ansichten und Visionen zu Europa zum Ausdruck bringen.
Die Arbeit der Bensheimer Gymnasiasten überzeugte die Jury und wurde mit dem von der Bürgerstiftung bereitgestellten Preisgeld gewürdigt. Inhaltlich gingen die Jugendlichen unterhaltsam der Frage nach, welche Folgen ein „Dexit“, also ein Austritt Deutschlands aus der EU, hätte: Bezahlen mit Euro? Schwierig. Ein Umzug ins Ausland? Kompliziert. Einfach mal Urlaub in Italien machen? Nur mit Reisepass. Ein Paket aus dem Ausland bekommen? Mit hohen Zollgebühren verbunden. Nur ein paar Beispiele von vielen, die veranschaulichen, welche Vorteile es hat, in der Europäischen Union Mitglied zu sein. Am Ende des Videos wurde deshalb nicht nur die EU-Flagge geschwenkt, sondern auch fröhlich „Freude schöner Götterfunken“ aus Beethovens Neunter angestimmt. Die „Ode an die Freude“ ist seit 1985 offizielle Hymne der EU.
Fest anlässlich der Europawahl
Anlässlich der Europawahl am 9. Juni 2024 hatten die Schülervertretungen (SV) der weiterführenden Schulen Bensheims im Vorfeld auf den Beauner Platz zum Europafest eingeladen, das die Bürgerstiftung mit 200 Euro unterstützte. Bei der Ausrichtung des Festes war die SV des Goethe-Gymnasiums federführend. Die Schülervertretungen sprachen insbesondere die Neuwählerinnen und Neuwähler an, begeisterten für den Europa-Gedanken und informierten rund um das Thema, um für den Gang zur Wahlurne zu werben. Erstmals durften 2024 in Deutschland Jugendliche ab 16 Jahren bei der Europawahl abstimmen.
Spende zur Förderung des Eigenbetriebs Stadtkultur
Zur Erweiterung des medienpädagogischen Bestands der Stadtbibliothek unterstützte die Bürgerstiftung den Eigenbetrieb Stadtkultur mit einer kleinen Spende. Mit dem Geld sollen für die Kinderbibliothek unter anderem weitere Tonies und EDURINO Startersets angeschafft werden.
Active Learning e. V.
Die Bildungsidee des gemeinnützigen Vereins Active Learning stieß bereits nach seiner Gründung 2010 bundesweit auf Beachtung. Sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern werden mit einem pädagogisch abgestimmten Lern-Sport-Konzept Perspektiven aufgezeigt, um ihnen das Rüstzeug an die Hand zu geben, sich zu verantwortungsbewussten Menschen zu entwickeln. An der Grundausrichtung hat bis heute nichts geändert. Allerdings haben sich, in erster Linie vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, der Schwerpunkt und die Ausrichtung bei Active Learning verändert.
Der Verein möchte mit seinem „Personal Coaching“ einen Beitrag leisten, die Folgen der Corona-Pandemie im Bereich der Bildung abzufedern. Mit dem Konzept sollen entstandene Bildungsdefizite durch professionelle Nachhilfe aufgefangen werden. Darüber hinaus werden jungen Menschen Struktur für den Alltag und die nötige Motivation vermittelt, um mit Freude und Energie die eigenen Ziele und Träume weiter verfolgen zu können. Dabei unterstützt man die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf dem schulischen Weg, sondern „liefert auch außerhalb der Schule tolle Anregungen für den eigenen Alltag – mit Blick auf die Themen Sport, Ernährung, Berufsberatung“, so Vorsitzender Hauke Lerchl, im Hauptberuf Lehrer.
Ohne Spenden und finanzielle Hilfen kann ein solches Vorhaben jedoch nicht auf Dauer nur von ehrenamtlichem Engagement und viel Begeisterung für die Sache getragen werden. Die Bürgerstiftung Bensheim hat das Potenzial von Active Learning und die Bedeutung für die Bildungslandschaft in der Region bereits vor Jahren erkannt und unterstützt seitdem regelmäßig mit Spenden den Verein. Mit dem Geld konnten auch 2024 wieder sechs Patenschaften finanziert werden.
Restmittel Netzwerk „Talente“: MINT-Garage am Goethe-Gymnasium
Im Jahr 2016 wurde die Errichtung einer MINT-Garage am Goethe-Gymnasium durch Projektmittel des "Netzwerks Talente" gefördert. Die noch vorhandenen Restmittel wurden wiederum dem Förderverein "Freunde des Goethe Gymnasiums“ zur Verfügung gestellt und sind nun auch der MINT-Garage zugutekommen.
Workshops an der Grundschule Kappesgärten: „Wir sind klasse – wir sind stark“
Im Rahmen von Workshops für ein soziales Miteinander können die Kinder der Grundschule Kappesgärten wertvolle Erfahrungen über den Schulalltag hinaus machen. Unter dem Motto „Wir sind klasse – wir sind stark“ soll das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt, der soziale Umgang untereinander gefördert und die Kinder vor Mobbing und Übergriffen geschützt werden.
Die Kinder sollen bei den Workshops entdecken, was alles in ihnen steckt. Zirkuspädagogin Antje Kiel hilft dabei, bisher
verborgene Talente der Kinder mit ihnen zu entdecken. So werden das Selbstbewusstsein, die Selbstsicherheit sowie die Kooperation und das Vertrauen untereinander gestärkt.
Ab dem Jahr 2024 hat die Bürgerstiftung das Projekt fest im Finanzierungsplan aufgenommen, das dann eine jährliche Zuwendung erhält.